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Es sind auch zwei unterschiedliche Dinge. Während man mit der Kamera nur kurz auf den Auslöser drückt, um das Motiv einzufangen, sitzt man beim Aquarellieren lange vor dem Motiv und studiert es durch konzentriertes Hinsehen. Wenn man sich dann viel später wieder anschaut, was man zu Papier gebracht hat, wird man durch ein Aquarell in die Atmosphäre an die farbigen Stimmungen, sogar an die Situation unter welcher das Aquarell entstanden ist, erinnert. So habe ich es immer wieder bei meinen Landschaftsaquarellen erfahren.
Hans Möller, am 18.11.1914 in Bremen gebürtig, hat an der dortigen Kunsthochschule die Ausbildung für sein Berufsleben als Maler und Graphiker erhalten.
Als immer realer Praktiker interessierte er sich für den klassischen Naturalismus.
Sein breit gefächertes Können zwischen dekorativer Malerei, Portraitmalerei, Landschaftsmalerei, Bauernmalerei sowie die Kunst der Glasmalerei verhalfen ihm auf den verschiedenen schicksalsgeprägten Stationen immer wieder zu hohem Ansehen als Zeichner und Illustrator.
Aktionsreiche und wie er selbst sagte „verlogene“ Zeichnungen für die deutsche Propaganda während des 2.Weltkrieges gehören genauso zu seinen Auftragswerken, wie später die dem Stil der Aufbauzeit in Deutschland angepassten Dekorationsarbeiten für Balett – und Theater - Revues.
Aus dieser Arbeit heraus entstand der Kontakt zur Filmindustrie. Zwischen 1946 und 1963 entwarf er diverse Kinoplakate für die unterschiedlichsten Filmproduktionsgesellschaften. Sein Hauptauftraggeber war der Europa – Filmverleih. Das erste deutsche Nachkriegsfilmplakat für den Film von der DEFA „Die Mörder sind unter uns“ mit Hildegard Knef stammt unter anderem von ihm.
Seinen Schicksalsschlag 1960 – Kinderlähmung – überwand er mit Hilfe seines guten Rufes in der Filmindustrie und seiner 25 Jahren jüngeren Frau Annelies Möller. Sein Auftragsgebiet wechselte zum professionellen Pressezeichner und zur Schallplattenindustrie.
Bekannt wurden zunächst seine Cover – Illustrationen für die Rex – Corda Reihe sowie später die Reihe von Commander Perkins (Autor zumeist H.G.Francis).
Mit den Hörspiel - Cover-Illustrationen für das EUROPA-LABEL (ehemals Miller – International jetzt Sony BMG) wurde der Produzentin Heikedine Körting z.B. für Hui – Buh und Hexe Schrumpeldei mehrmals der Preis der Goldenen Hörspiel-Schallplatte verliehen.
In den letzten 20 Jahren seines Lebens verzog Hans Möller von seinem Haupttätigkeitsgebiet Hamburg hier in unsere Region Ostholsteins und kam seinem Wunsch nach, Landschaften hauptsächlich in Aquarell abzubilden, Portraits in Öl, Pastell und Rötel zu zeichnen sowie alte Meister zu kopieren.
Hans Möller verstarb am 11.10.2001
Wir haben das Glück Ihnen einen Auszug aus seiner Tätigkeit in der Bildergalerie zeigen zu können. |